hanging out_walking + sharing, 2024
Bevor Heilung möglich ist, müssen wir gemeinsam in die Wunden schauen. Die Stadt ist voll von (im)materiellen Zeugen, architektonische Narben sprechen zu uns – wenn wir bereit sind zuzuhören. Lokale Expert:innen sind in jeder Ecke durch ihre zahlreichen Erinnerungen mit der Stadt verbunden. Diese in einem kollektiven Moment, in einem gemeinsamen Spazier- gang zu entdecken und zu teilen, könnte ein erster Ansatz sein der Stadt zu begenen. Eine ortsbezogene partizipatorische Methodik, die neben dem Gehen, Erzählen, Zuhören, Zusammensein, Reden, Befragen, Beobachten und Wahrnehmen einsetzt. Die Absicht hinter diesem Ansatz ist es, sich mit lokalem und vielfältigem Wissen zu verbinden, das eine pluralistische, relationale Perspektive umfasst. Die Anwendung der (urbanen) Spaziergangsforschung, die partizipative Werkzeuge einsetzt, um ein kollektives Imaginäres für einen Ort zu(de)konstruieren kann durch den Einsatz neuer feministischer Formen der Psychogeographie wie dem Hanging-out-knowing von Noora Pyyry als verkörperte Praxis zur kollektiven Erfahrung führen.
An drei Stadtteilerkundungen begleitet von Lokalerxpert:innen sind Teilnehmer:innen eingeladen im Anschluß noch einmal zusammen zu kommen, um sich über ihre Eindrücke auszutauschen und eigene Geschichten, Bücher oder Objekte mit einem Bezug zu Erle, Gelsenkirchen und dem Ruhrgebiet sowie zu den Themen Stadt und Gehen mitzubringen und ihr Wissen darüber zu teilen.